Im Notfall
Was du tun kannst
Die folgenden Tipps zeigen dir, wie du gut für eine Notfall-Situation gewappnet sind. Dein Handeln bestimmt oftmals den weiteren Verlauf.
Die wichtigsten Notfallhelfer
Ein Überblick:
Akutfall / Soforthilfe
Bei akuter Lebensgefahr: Polizei 110,
Feuerwehr und Rettungsdienst 112
Bereitschaftsdienst
Ärztlicher Bereitschaftsdienst. Kostenlos rund um die Uhr 116 117
Apothekennotruf
In der Nacht, am Wochenende oder an Feiertagen Tel.: 0800 – 0022833
Giftnotrufzentralen
Zur Liste der Giftnotrufnummern
Notfälle erkennen
Wie handelst du richtig
Herzinfarkt
Ein Herzinfarkt ist ein lebensbedrohliches Ereignis und erfordert sofortiges Handeln. Oft entscheiden Sekunden über Leben und Tod. Rufe ohne Verzögerung den Rettungsdienst unter der Nummer 112, wenn du selbst oder jemand anderes folgende Symptome zeigt: starke Schmerzen, vor allem im Brustkorb, massives Engegefühl/Druck/Brennen im Herzbereich, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Angstschweiß mit kalter, fahler Haut Achtung! Insbesondere Frauen haben oft untypische Symptome; ein Herzinfarkt kann sich bei ihnen auch durch extreme Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schwindel, Oberbauchschmerzen oder Übelkeit und Erbrechen ankündigen.
Schlaganfall
Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Rufe bei folgenden typischen Symptomen sofort den Rettungsdienst: extreme, plötzliche Kopfschmerzen (evtl. mit Übelkeit und Erbrechen), plötzliche Sprachstörungen, plötzliche Bewusstseinsstörungen (Orientierungslosigkeit bis zu Bewusstlosigkeit), Plötzlich auftretende Lähmungen oder Taubheitsgefühle (z. B. hängender Mundwinkel), Schwindel und Geh-Schwierigkeiten, Plötzliche Sehstörungen.
Knochenbruch
Ein Sturz oder auch nur ein Stolpern: Verletzungen sind schnell passiert. Ob Knochenbrüche, Verrenkungen, Verstauchungen oder eine starke Prellung – oft ist im ersten Moment nicht klar, worum genau es sich handelt. Bei Verdacht auf einen Knochenbruch sollte deshalb in jedem Fall der nächste Arzt bzw. ein Krankenhaus aufgesucht werden. Bei Unfällen mit (offenen) Brüchen sowie bei Kopf-, Nacken- und Wirbelsäulenverletzungen: Informiere den Rettungsdienst. Wie macht sich ein Knochenbruch bemerkbar? Starke Schmerzen, auch in Ruhe, Schonhaltung, evtl. Fehlstellung, evtl. Schwellung und Bluterguss, evtl. Knochengeräusche bei Bewegungen, evtl. Verletzungen der Haut durch Knochenfragmente (offener Bruch).
Verbrennungen
Verbrennungen und Verbrühungen sind äußerst schmerzhaft. Während sich kleine Brandwunden gut zu Hause versorgen lassen, müssen schwerere Verletzungen versorgt und ärztlich behandelt werden. Eine Einschätzung kannst du anhand des Aussehens der Verletzung machen: Ist die Haut lediglich gerötet, ist eine Kühlung ausreichend. Verletzungen ab etwa der Größe der halben Handfläche sollten dem Arzt vorgestellt werden. Sind größere Hautflächen betroffen (Richtwert: 15 %, bei Kindern mehr als 7 bis 10 %) oder ist die Stelle nicht nur gerötet, sondern es bilden sich Blasen, muss unverzüglich der Notarzt informiert werden. Bei Kindern oder Personen mit besonderen Bedürfnissen ist ein Anruf beim Rettungsdienst bei Unsicherheit ratsam.
Allergische Reaktionen
Staub, Pollen, Nahrungsmittel – allergische Reaktionen wie eine Hautschwellung oder -rötung, Juckreiz, eine laufende Nase oder tränende Augen sind unangenehm, aber in der Regel harmlos. Gefährlich wird es, wenn sich die Symptome nicht nur auf Haut, Schleimhaut oder Lunge beschränken, sondern die überschießenden Immunantworten eine Kettenreaktion auslöst. Man spricht dann von einem allergischen Schock. Eine solche Situation kann schnell lebensbedrohlich werden und erfordert rasches Handeln. Typische Zeichen eines Schocks sind unter anderem: plötzliche Atemnot, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Juckreiz, Rötungen, Bewusstseinsstörungen (Verwirrtheit, Unruhe, Nervosität) bis hin zu Apathie und Bewusstlosigkeit.
Vergiftung
Eine Vergiftung (Intoxikation) kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel versehentlich verschluckte Chemikalien, giftige Pflanzen wie Pilze, eine Überdosis an Medikamenten, Drogen, Alkohol oder das Einatmen giftiger Gase. In jedem Fall gilt: Bei einer (vermuteten) Vergiftung solltest du immer einen Arzt bzw. den Notarzt verständigen! Anzeichen sind: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Erregungszustände, Halluzinationen, Verwirrtheit, beschleunigter oder verlangsamter Puls, Blässe, Hautrötung, Hitzegefühl, Schock, Atemprobleme bis hin zu Atemstillstand, Herz-Kreislauf-Versagen.
offene Wunde
Je nach Tiefe der Wunde sind unterschiedliche Maßnahmen nötig. Kleine Schnittwunden reinigst du unter lauwarmem Wasser und desinfizierst sie im Anschluss mit einem Wundspray. Danach genügt ein Pflaster zur Wundversorgung. Jede größere Wunde, z.B. eine tiefere Schnittverletzung oder Bisswunden (Vorsicht Infektionsgefahr!) müssen ärztlich behandelt werden. Gegebenenfalls ist es erforderlich, dass der Arzt sie näht, klammert oder mit einem Tape versorgt. Große bzw. tiefe Wunden mit starken Blutungen können lebensbedrohlich sein – rufe sofort den Notarzt.
5 Notfall - Regeln
Die richtige Reihenfolge beachten
1.
Sichere die Unfallstelle ab.
2.
Setze den Notruf ab.
3.
Leite die lebensrettenden Sofort-maßnahmen ein.
4.
Stille eventuelle Blutungen.
5.
Bringe die verletzte Person in die stabile Seitenlage.
Wie setze ich den Notruf richtig ab?
Jede Minute zählt
Im Notfall geht es nicht selten um Leben und Tod. Jede Minute ist kostbar und schnelles Handeln ist gefragt. Doch in einer Notfallsituation ist es nicht so leicht, Ruhe zu bewahren. Das Herz schlägt, die Zunge wird schwer und unter Umständen vergisst du die richtige Telefonnummer. Mobilfunkanbieter speichern deshalb auf der SIM-Karte die Notrufnummer für das Handy bereits bei Auslieferung ein, damit die Frage nach der Vorwahl gar nicht erst gestellt werden muss. Vom Handy wie vom Festnetz gilt die Notrufnummer 112. Um den Leitstellen bei einem telefonischen Notruf die Koordination der Rettungseinsätze zu erleichtern, solltest du den Vorfall und die Umstände möglichst präzise beschreiben. Dabei helfen dir die „fünf W´s“:
Wie setze ich den Notruf richtig ab?
Im Notfall geht es nicht selten um Leben und Tod. Jede Minute ist kostbar und schnelles Handeln ist gefragt. Doch in einer Notfallsituation ist es nicht so leicht, Ruhe zu bewahren. Das Herz schlägt, die Zunge wird schwer und unter Umständen vergisst du die richtige Telefonnummer. Mobilfunkanbieter speichern deshalb auf der SIM-Karte die Notrufnummer für das Handy bereits bei Auslieferung ein, damit die Frage nach der Vorwahl gar nicht erst gestellt werden muss. Vom Handy wie vom Festnetz gilt die Notrufnummer 112. Um den Leitstellen bei einem telefonischen Notruf die Koordination der Rettungseinsätze zu erleichtern, solltest du den Vorfall und die Umstände möglichst präzise beschreiben. Dabei helfen dir die „fünf W´s“:
Die 5 "W" Fragen
Der richtige Notruf
1.
Wo: …ist das Ereignis?
2.
Wer: …ruft an?
3.
Was: …ist geschehen?
4.
Wie viele: …sind betroffen?
5.
Warten: …auf Rückfragen!
Verhalten an der Unfallstelle
Die wichtigsten Tipps:
Schirme den Verletzten von Zuschauern ab.
Neugierige Blicke sind für einen Verletzten unangenehm. Weise Schulustige freundlich, aber bestimmt an: “Bitte treten Sie zurück!” Wenn Zuschauer stören, weil sie unnötige Ratschläge geben oder ihre eigenen Horrorerlebnisse erzählen, gebe ihnen eine Aufgabe, zum Beispiel: “Schauen Sie bitte, ob die Unfallstelle abgesichert ist- “Oder: “Halten Sie bitte die Zuschauer auf Distanz, und sorgen Sie für Ruhe!”
Suche vorsichtig Körperkontakt.
Leichter körperlicher Kontakt wird von Verletzten als angenehm und beruhigend empfunden. Halte die Hand oder die Schulter des Betroffenen. Berührungen am Kopf und anderen Körperteilen sind nicht zu empfehlen. Begebe dich auf die gleiche Höhe wie der Verletzte: Knie neben ihm oder beuge dich herab. Wenn der Verletzte durch Kleidung eingeengt wird, friert, unbequem liegt oder wenn Kleidungsstücke zerrissen sind, solltest du dies beheben und ihn beispielsweise mit einer Decke zudecken.
Spreche und höre zu.
Sprechen kann für den Verletzten wohltuend sein. Wenn der Betroffene redet, höre geduldig zu. Spreche von dir aus, möglichst in ruhigem Tonfall – auch zu Bewusstlosen, wenn sie atmen und in die stabile Seitenlage gebracht sind. Vermeide Vorwürfe. Frage den Verletzten: “Kann ich etwas für dich tun?” Informiere hierüber gegebenfalls die professionellen Helfer. Wenn du Mitleid spürst, scheue dich nicht, es zu zeigen.
Sage, dass du da bist und etwas geschieht.
Der Verletzte soll spüren, dass er in seiner Situation nicht allein ist. Gehe zu dem Betroffenen und stehe nicht herum. Schon der Satz “Ich bleibe bei Ihnen, bis der Krankenwagen kommt” wirkt entlastend und beruhigend. Informiere den Verletzten auch über vorgenommene Maßnahmen, zum Beispiel “Der Arzt ist auf dem Weg.”
Für den Fall der Fälle
Wenn du der Notfall bist
Freundeskreis
Sorge vor! Besprich im Freundeskreis, wer in einem Notfall schnell für dich da ist bzw. Wohnung, Kinder oder Haustiere kurzfristig versorgt.
Familie
Schaffe Klarheit! Sorge dafür, dass Dokumente und Informationen für die engsten Vertrauten schnell zugänglich sind.
Arbeit
Informiere! Gib bei der Arbeit Bescheid, wenn du wegen eines Notfalls verhindert bist.
Apps & Co
Mache Dich schlau! Informiere dich über die Notfall Apps, die verschiedene Organisationen anbieten.
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