Seelische Gesundheit
Deine Basis
Die Seelische Gesundheit hängt von vielen Faktoren ab. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass du dich wohl fühlst, dich entwickeln und am sozialen Leben teilnehmen kannst. Wenn sie fehlt oder angeschlagen ist, so wirkt sich dies auf alle Lebensbereiche aus und kann zu grossen Beeinträchtigungen führen – nicht nur für dich selbst, sondern auch für dein Umfeld.
So vielfältig und wichtig
Seelische Gesundheit
31,1%
Wenn die Seele in Not ist
Die Zahl der psychischen Erkrankungen steigt seit Jahren weiter an. Mache dir bewusst, dass gut 1/3 unserer Mitmenschen psychisch erkrankt sind. Wie hoch ist also die Wahrscheinlichkeit, dass du jemanden in deinem Umfeld hast, dessen Seele leidet? Verdammt hoch, oder?
Gut zu wissen
Was kannst du als Angehöriger oder Freund tun?
Für Menschen die sich in einer psychischen Notlage befinden, ist es häufig nicht leicht, Hilfe von Außen anzunehmen. Als nahestehende Person, solltest du den Betroffenen deshalb motivieren und dabei begleiten, professionelle Hilfe anzunehmen oder gegebenenfalls selbst beim sozialpsychiatrischen Dienst des Wohnortes oder einer Beratungsstelle, Informationen über mögliche Hilfen einholen.
Führen die Maßnahmen der Belastungsreduktion, Entspannung und die klärenden Gespräche im Umfeld nicht zu einer Bewältigung der Krise, gibt es verschiedene professionelle Anlaufstellen. Solche Anlaufstellen sind unter anderem der Sozialpsychiatrische Dienst im Gesundheitsamt jeder Stadt, psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen, psychiatrische Institutsambulanzen oder auch Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie.
Es gibt keine Patentlösung
Ein Anfang: Da sein! Was du sonst tun kannst:
Keine Apelle
“Nimm’ dich mal zusammen”. Dies ist ein Satz, den du unbedingt vermeiden solltest! Ein depressiver Mensch hat sich das nicht ausgesucht und er tut dies auch nicht um dich zu ärgern. Die Verharmlosung der Krankheit oder dem Betroffenen Schuldgefühle zu vermitteln, ist absolut kontraproduktiv.
Zuhören
In der heutigen Zeit vielleicht eine der größten Herausforderungen: Geduld haben und richtig zuhören. Nur so kannst du die Situation und den Hilfebedarf (auch durch Dritte) einschätzen. Gute Ratschläge helfen hier nicht weiter.
Offenheit
Offen und ohne Vorwürfe über Gefühle zu sprechen, das ist nicht immer einfach. Es ist aber das Beste, was du tun kannst. Ermutige den Betroffenen sich dir zu öffnen, in dem du damit anfängst.
Hoffnung
Die Hoffnung zu verlieren, ist mit das Schlimmste. Du kannst über eine positive Zukunft und die Aussicht auf Genesung sprechen. Sei der Hoffnungsspender für die betroffene Person.
Alarmglocken
Die müssen läuten, wenn du das Gefühl hast, dass der Betroffene Suizidgedanken hegt. Hier können selbst kleine Andeutungen ein Hinweis sein, den du unbedingt ernst nehmen solltest. Wichtig ist auch hier: Offenheit & Verständnis. Das Gespräch sollte nicht abgebrochen werden. Du kannst niemanden diesen Gedanken einfach ausreden, aber du kannst über Alternativen sprechen. In einer solchen Situation ist es außerdem ratsam den behandelnden Arzt darüber zu informieren. Der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe ist hier ebenfalls sinnvoll.
Achte auch auf dich
Wenn du einen Menschen in deinem Leben hast, der unter einer Depression leidet, dann bist auch du davon betroffen. Versuche offen und vorurteilsfrei an das Thema heranzugehen und informiere dich über das Krankheitsbild. Ganz wichtig: überschätze deine eigenen Kräfte nicht! Selbsthilfegruppen sind auch eine große Hilfe für Angehörige. Hole auch du dir Hilfe und Unterstützung, wenn du merkst, dass dich die Situation überfordert.
Hilfe im Notfall
Psychischer Notfall kann Soforthilfe erforderlich machen
Wenn es zu einem psychischen Zusammenbruch kommt, ist manchmal rasche Hilfe nötig, um für Entlastung und Klärung zu sorgen. Je dramatischer die akute Krise ist, desto mehr ist aktives Handeln vom Umfeld gefragt. Intensität und Dauer einer Krise können auch zu suizidalen, lebensmüden Gedanken und Impulsen führen. In einer solchen Eskalation hast du die Möglichkeit den Notarzt zu rufen, der durch akute pharmakologische Versorgung und gegebenenfalls Einweisung in eine Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, für Entlastung sorgen kann.
Als Sofortmaßnahme gibt es auch die Möglichkeit, eine Notfall-Aufnahme in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie aufzusuchen. Dort werden entlastende Gespräche und bei Bedarf eine pharmakologische Therapie durchgeführt. Auch zu weiteren Maßnahmen wird dort beraten. Gegebenenfalls wird auch das Angebot der weiteren Betreuung durch die psychiatrische Institutsambulanz, Tageskliniken oder eine stationäre Aufnahme besprochen.
Sobald in einer entsprechenden Situation unmittelbare Selbst- oder Fremdgefährdung (insbesondere Suizidgefährdung) besteht, solltest du nicht zögern, sofort einen psychiatrischen Notdienst, den Rettungsdienst oder die Polizei zu verständigen. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, kannst du Folgendes tun:
Zu deinem Arzt gehen oder anrufen
Kontakt mit einer Klinik (mit psychiatrischer Abteilung) aufnehmen
Kontakt mit dem ärztlichen (psychiatrischen) Bereitschaftsdienst aufnehmen
Bundesweite Telefonnummer: 116 117
4x4 Atmung
Kleiner Trick zur Beruhigung
Bewahre in stressigen Situationen die Ruhe, zum Beispiel mit der 4x4 Atmung. Bei dieser Technik atmest du vier Sekunden lang durch die Nase ein (zähle in Gedanken mit: 1-2-3-4) und vier Sekunden durch den Mund aus. Das Ganze wiederholst du mindestens vier Minuten lang, bei Bedarf auch länger.
Probiere es mal aus!
4x4 Atmung
Bewahre in stressigen Situationen die Ruhe, zum Beispiel mit der 4x4 Atmung. Bei dieser Technik atmest du vier Sekunden lang durch die Nase ein (zähle in Gedanken mit: 1-2-3-4) und vier Sekunden durch den Mund aus. Das Ganze wiederholst du mindestens vier Minuten lang, bei Bedarf auch länger.
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Resilienz – Sondermagazin der Novitas BKK
Resilienz – klingt erst mal sehr abstrakt, oder? Das Wort stammt vom lateinischen „resilire“ und bedeutet abprallen, zurückspringen. In der Psychologie beschreibt Resilienz die Fähigkeit, unerwartete negative Ereignisse zu überstehen, sich an widrige Umstände anzupassen und Strategien zu entwickeln, um Probleme zu lösen. Mehr dazu kannst du hier im Magazin lesen.
Hilfe und Beratung
Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit setzt sich für die Förderung der seelischen Gesundheit und die Aufklärung über psychische Erkrankungen in der Bevölkerung ein. Das Ziel ist dabei ein vorurteilsfreier und gleichberechtigter Umgang mit Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden.
Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Auf der Website der Deutschen Depressionshilfe findest du neben einem Selbsttest, umfangreiche Informationen rund um das Thema Depression, sowie zahlreiche regionale Anlaufstellen und ein Info-Telefon.
iFightDepression
Die Informationswebsite klärt über Depressionserkrankungen und ihre Folgen auf. Das Angebot richtet sich an Betroffene, Angehörige, Multiplikatoren wie Journalisten und Lehrer sowie Ärzte und Apotheker. Zudem werden die Informationen auch auf Arabisch zur Verfügung gestellt.
Stiftung Gesundheitswissen
Im Interview spricht Dr. Iris Hauth – Chefärztin einer Berliner Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik – über die Rolle von Angehörigen und die Auswirkungen, die eine depressive Erkrankung auf andere haben kann.
Bundesministerium für Gesundheit
Das Gesundheitsministerium stellt Zahlen und Fakten rund um depressive Erkrankungen zur Verfügung und hilft dabei die Volkskrankheit besser zu verstehen.
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