Männer ticken anders!
Männergesundheit
Männergesundheit ist ein wichtiger Aspekt in der Medizin, der jedoch oft vernachlässigt wird: Auch Männer können und sollten bewusster leben, mehr auf ihren Körper und ihr psychisches Wohlbefinden achten. Warum es ihnen manchmal nicht so leicht fällt und wie es trotzdem gehen kann.
Männergesundheit im Wandel
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Männer sich nicht so um ihre Gesundheit kümmern wie Frauen. Dazu gehören Tabuthemen wie psychische Probleme, das Aufschieben von Arztbesuchen und ein verzerrtes Selbstbild in Bezug auf Gesundheit und Alter. Dies ist nicht allein eine Frage der Zeit, da berufliche und familiäre Anforderungen steigen. „Im Allgemeinen bleibt den Menschen immer weniger Zeit für persönliche Entspannung und Selbstsorge“, sagt Professor Kurt Miller von der Stiftung Männergesundheit. Der ständige Druck, Leistung zu erbringen und Aufgaben zu bewältigen, wirkt sich sowohl auf die körperliche als auch auf die seelische Verfassung von Frauen und Männern aus. „Deshalb empfinden viele Männer im Vergleich zu Frauen die verstärkte Sorge um ihre Gesundheit als nebensächlich oder Schwäche“, so der Mediziner. Männer gehen oft höhere Risiken ein, demonstrieren Stärke und Macht, fühlen sich durch Konkurrenzverhalten herausgefordert und streben nach Unabhängigkeit und Abenteuer. Männer rauchen und trinken mehr, ernähren sich ungesünder und betreiben weniger Psychohygiene als Frauen. Die neuen Forderungen, expressiver, empathischer und „weicher“ zu sein, verunsichern sie. Männliche Stereotypen sind nach wie vor tief in unserem Denken verwurzelt und bewirken, dass Männer im Gegensatz zu Frauen weniger auf ihren eigenen Körper achten und seltener über ihre Krankheiten sprechen. „Die traditionelle Männerrolle ermutigt zur Bereitschaft, Risiken einzugehen“, erklärt Dr. Annette Bornhäuser von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Gesunde Strategien zur Burn-out-Prävention bei Männern
Über die Besonderheiten der männlichen Psyche, Fragen an den Berliner Arzt Dr. Andreas Ullrich
Was eigentlich ist die komplementäre Männermedizin?
Sie bezieht sich auf die Gesundheitsversorgung von Männern, alternative Therapien und Praktiken in Ergänzung zur konventionellen Medizin.
Was ist dabei das besondere?
In der komplementären Männermedizin werden spezifische Gesundheitsprobleme, wie Prostataerkrankungen und hormonelles Ungleichgewicht, stärker berücksichtigt. Es wird stärker auf die Bedürfnisse von Männern geachtet, einschließlich der Prävention von Herzkrankheiten und sexuellen Dysfunktionen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung der männlichen psychischen Gesundheit.
Welche Burn-out-Prophylaxe ist bei Männern erfolgreich?
Vor allem jegliche Art von Stressbewältigungstechniken sowie die Förderung einer gesunden Work-Life-Balance. Außerdem sollten Männer ermutigt werden, die Anzeichen von Burn-out frühzeitig zu erkennen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und soziale Kontakte wie Freundschaften zu pflegen.
Gibt es spezielle Entspannungstherapien für Männer?
Ja, es gibt Entspannungstherapien, die speziell auf die Bedürfnisse von Männern zugeschnitten sind, zum Beispiel die progressive Muskelentspannung. Sie zielt darauf ab, Spannungen durch gezielte Muskelanspannung und -entspannung zu lösen. Achtsamkeitsmeditation und Atemtechniken eignen sich ebenso, um Stress abzubauen. Wohltuend sind Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Angeln.
Wie sollten Männer mit Problemen umgehen wie Leistungsstress oder auch Prostataleiden oder Anabolikamissbrauch?
Um Leistungsdruck zu bewältigen, helfen Stressbewältigungsstrategien wie Entspannungstechniken und ein besseres Zeitmanagement. Prostataleiden erfordern regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine gesunde Lebensweise. Sie umfasst Sport, eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse- und Obst, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und die Vermeidung von übermäßigem Alkohol- und Fleischkonsum. Anabolikamissbrauch sollte ohnehin strikt vermieden werden.
Unterscheiden sich Sport und Ernährungsprogramme von denen der Frauen?
Sie können sich in einigen Aspekten unterscheiden. Bei Männern kann ein Schwerpunkt auf Krafttraining und Muskelaufbau liegen, während Frauen oft auf Gewichtsmanagement und Ausdauersportarten setzen. In Bezug auf die Ernährung kann der Proteinbedarf bei Männern aufgrund größerer Muskelmasse höher sein, während Frauen oft mehr Kalzium und Eisen benötigen. Dennoch sind die individuellen Bedürfnisse und Ziele von Mensch zu Mensch unterschiedlich, und Programme sollten stets an die spezifischen Anforderungen angepasst werden.
Nehmen Männer andere Nahrungsergänzungsmittel zu sich?
Ja. Typische Nahrungsergänzungsmittel für Männer sind solche, die die Unterstützung der Prostatagesundheit, die Steigerung der Testosteronspiegel, den Muskelaufbau und die Verbesserung der sportlichen Leistung fördern. Dennoch ist es wichtig, Nahrungsergänzungsmittel individuell und in Absprache mit einem Gesundheitsexperten auszuwählen, um die Wirksamkeit zu gewährleisten.
Männergesundheit
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