Mann, mittleren Alters, Sportler. Thema Männergesundheit Fitness Mann, mittleren Alters, Sportler. Thema Männergesundheit Fitness

Fitness

Experteninterview mit Prof. Froböse

Männer ticken anders als Frauen, auch beim Thema Gesundheit. Sie ernähren sich häufig nicht nur ungesünder und trinken mehr Alkohol, sondern machen sich auch oft weniger Gedanken über die eigene Fitness und die Gesundheitsvorsorge.

Interview mit dem Experten

Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse

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Dem Sportwissenschaftler liegt es am Herzen, die Gesundheit der Männer wieder auf Vordermann zu bringen. Seine Ratschläge können und dürfen natürlich auch Frauen beherzigen.

Zunächst unabhängig vom Geschlecht: In welcher Intensität sollten sich Männer und Frauen bewegen, um einen positiven Effekt zu erreichen?

Ausdauer kurbelt aktiv den Stoffwechsel und somit den Fettabbau an. Man sollte sich daher drei bis fünf Mal je 30 Minuten Zeit in der Woche nehmen, um seine Ausdauer zu trainieren. Hierbei ist es wichtig, so zu trainieren, dass man sich beim Laufen, Walken oder Radfahren unterhalten kann. Diese subjektive Unterforderung führt dazu, dass man auch am nächsten Tag noch Lust auf Sport hat. Im Vergleich dazu wird beim Krafttraining vermehrt Muskelmasse aufgebaut. Muskeln verbrauchen viel Energie. Das heißt, je mehr Muskelmasse der Körper aufweist, desto mehr Kalorien verbrennt er, sowohl bei Aktivität als auch bei Ruhe auf der Couch. Dieses Training sollte man drei Mal pro Woche mit mindestens 20 bis 30 Minuten einplanen. Die Übungen sollen bis zum „Brennen“ der Muskeln ausgeführt werden. Das ist die ideale Methode, um die Muskeln zu stärken.

Kann man auch zu viel des Guten tun?

Was ist das richtige Maß für Bewegung und wie erkennt man es?

Um eine vernünftige, für sich passende Dosis zu definieren, ist es in erster Linie wichtig, auf den eigenen Körper zu hören. Gerade für Anfänger ist der Ruhepuls ein passendes Hilfsmittel. Den Ruhepuls misst man morgens vor dem Aufstehen, also noch liegend im Bett. Dazu legt man sanft den Zeige- und Mittelfinger in die Vertiefung zwischen Luftröhre und großem Halsmuskel. Dann drückt man sanft dagegen und zählt 15 Sekunden lang die Pulsschläge. Anschließend wird dieser Wert mit vier multipliziert, und man erhält so den aktuellen Puls, also die Herzschläge pro Minute. Der Ruhepuls liegt bei Erwachsenen etwa zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Eine Erhöhung des Ruhepulses zeigt: Es war zu viel! Zusätzlich sollte also nach dem Sport auf das subjektive Gefühl geachtet werden, ob diese Einheit angenehm war.

Kann man auch zu viel des Guten tun?

Um eine vernünftige, für sich passende Dosis zu definieren, ist es in erster Linie wichtig, auf den eigenen Körper zu hören. Gerade für Anfänger ist der Ruhepuls ein passendes Hilfsmittel. Den Ruhepuls misst man morgens vor dem Aufstehen, also noch liegend im Bett. Dazu legt man sanft den Zeige- und Mittelfinger in die Vertiefung zwischen Luftröhre und großem Halsmuskel. Dann drückt man sanft dagegen und zählt 15 Sekunden lang die Pulsschläge. Anschließend wird dieser Wert mit vier multipliziert, und man erhält so den aktuellen Puls, also die Herzschläge pro Minute. Der Ruhepuls liegt bei Erwachsenen etwa zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Eine Erhöhung des Ruhepulses zeigt: Es war zu viel! Zusätzlich sollte also nach dem Sport auf das subjektive Gefühl geachtet werden, ob diese Einheit angenehm war.

Was verändert sich durch moderate sportliche Betätigung im Körper?

Sport und Bewegung sind wichtig, um das Herz-Kreislauf-System, aber auch die Muskeln zu aktivieren. Ebenso wird so die Funktionsfähigkeit des Körpers verbessert – man bleibt gesund und fit. Mein Rat: Mithilfe eines Schrittzählers 10.000 Schritte am Tag zurückzulegen, ist einen Versuch wert. Mit mehr Bewegung im Alltag aktiviert man den Stoffwechsel, verbrennt dadurch Kalorien und wird fit. Statt des Aufzugs die Treppe zu nutzen oder das Auto weiter weg zu parken, um ein Stück mehr zu Fuß zu gehen, kann dabei helfen.

Welche Sportarten sind für Einsteiger besser geeignet?

Gerade für Sporteinsteiger eignen sich Ausdauersportarten wie Radeln, Rudern oder Nordic Walking. Hierbei gilt: erst häufiger trainieren, dann länger und zu guter Letzt intensiver. Beim Muskeltraining können Anfänger mit dem eigenen Körpergewicht zum Beispiel der Kniebeuge, dem Unterarmstütz oder der Liegestütz starten. Es ist empfehlenswert, gerade bei Übungen für den Muskelaufbau, sich Trainer wie zum Beispiel in einem Fitnessstudio zu suchen, um die Übungen sorgfältig ausführen zu können.

Was ist bei Vorerkrankungen zu beachten?

Bei Vorerkrankungen ist es dringend notwendig, sich mit dem Arzt in Verbindung zu setzen. Bewegung ist dennoch in vielen Fällen nicht nur erlaubt, sondern auch häufig das beste Medikament. Allerdings muss man bei verschiedenen Sportarten auf bestimmte Krankheitsbilder achten, denn es ist nicht immer jede Sportart für jeden geeignet. Bei Herz-Kreislauf-Beschwerden sollten Sie dynamische Belastungen mit hohen Spitzenbelastungen wie Tennis, Sprinten und Fußball vermeiden. Gesund sind bei Übergewicht gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Wandern. Wenn jemand allerdings an einer akuten Erkrankung wie Grippe oder Erkältung leidet, rate ich von jeglichen Belastungen ab, da dann die Gefahr einer Herzmuskelentzündung sehr hoch ist. Dann ist es ratsam, erst wieder mit dem Sport anzufangen, sobald man zwei Tage lang ohne Medikamente keine weiteren Beschwerden hatte.

Welches ist also das Fazit?

Sport fördert die Gesundheit, macht leistungsfähiger und nicht zuletzt stressresistenter. Wer sich also jetzt keine Zeit für seine Gesundheit nimmt, wird sich später viel Zeit für seine Krankheit nehmen müssen!

Tipps, um dem "inneren Schweinehund" zu entkommen:

1.

Training mit Partner

Suche dir einen Trainingspartner! Das verpflichtet und lässt beim Training die Zeit vergessen. Außerdem macht es mehr Spaß, zu zweit zu trainieren.

2.

Sport als Gewohnheit im Alltag

Terminiere deine Bewegungs-/Sporteinheiten und nehme diese als unumstößliche Verpflichtung wahr. Sport sollte also zu einer Gewohnheit im Alltag werden, genauso wie das Zähneputzen.

3.

Realistische Etappenziele

Setze realistische Etappenziele und würdige diese mit einer Belohnung.

4.

Sport-Apps

Nutze Sport-Apps, um den aktuellen Fitnessstand vor Augen zu haben und sich über mögliche Fortschritte zu freuen.

Mann, oh Mann!

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