Mann sitzt auf den Stufen vor der Tür, schaut in die Kamera. Thema Arztphobie Mann sitzt auf den Stufen vor der Tür, schaut in die Kamera. Thema Arztphobie

Arztphobie

Männer und die Angst zum Arzt zu gehen

Männer gehen seltener zum Arzt als Frauen. Sie missachten körperliche Warnsignale, um sich keine körperliche Schwäche eingestehen zu müssen. Die Gefahr dabei: Ernste Erkrankungen werden häufig erst spät festgestellt. Das senkt die Lebenserwartung.

Arztphobie, worüber kein Mann spricht

Männer gehen seltener zum Arzt als Frauen. Doch sie sind nicht unbedingt weniger krank. Sie gehen anders damit um. Laut Stiftung Männergesundheit ergeben sich daraus ernsthafte Nachteile wie etwa eine geringere Lebenserwartung. Wie eine Umfrage zeigt, ändert sich aktuell das Männerbild – und damit womöglich auch das Verhältnis der Männer zu ihrem Körper. Die Angst vor dem Arztbesuch könnte schwinden.

Beim einen sind es lange Wartezeiten, beim anderen die Scheu körperliche Probleme anzusprechen. Der nächste fühlt sich einfach zu antriebslos, um überhaupt einen Termin zu vereinbaren. Und dann fehlt häufig einfach auch das Wissen über Gesundheit. Die Gründe, warum viele Männer den Weg in eine Arztpraxis scheuen, sind vielfältig und häufig wohl auch eine Mischung von mehreren Faktoren, die zusammenspielen.

Männer sterben früher als Frauen – eine Folge der Arztphobie?

Tatsache ist, dass Männer sich dadurch selbst benachteiligen. Denn Männer sterben im Schnitt fünf Jahre früher als Frauen. So steht es auf der Website der Stiftung Männergesundheit: Gesundheit spielt für viele Männer eine untergeordnete Rolle. Sie missachten häufig körperliche Warnsignale, und der Gang zum Arzt wird als Eingeständnis von Schwäche gewertet. Männer nehmen Gesundheitsrisiken sogar in Kauf, um ihrer Rolle im Beruf und Privatleben gerecht zu werden. Ernste Erkrankungen werden daher häufig erst spät – nicht selten zu spät – festgestellt.

Männer sterben früher als Frauen – eine Folge der Arztphobie?

Tatsache ist, dass Männer sich dadurch selbst benachteiligen. Denn Männer sterben im Schnitt fünf Jahre früher als Frauen. So steht es auf der Website der Stiftung Männergesundheit: Gesundheit spielt für viele Männer eine untergeordnete Rolle. Sie missachten häufig körperliche Warnsignale, und der Gang zum Arzt wird als Eingeständnis von Schwäche gewertet. Männer nehmen Gesundheitsrisiken sogar in Kauf, um ihrer Rolle im Beruf und Privatleben gerecht zu werden. Ernste Erkrankungen werden daher häufig erst spät – nicht selten zu spät – festgestellt.

Mann sitzt nachdenklich an der Hauswand. Thema Arztphobie

Männer achten weniger auf ihren Lebensstil

Alles in allem beachten Männer demnach oft zu wenig ihre körperliche und psychische Verletzlichkeit, die nicht geringer ist als bei Frauen. Dies liegt weniger an der Lust zum Risiko, sondern vielmehr daran, dass sie die an sie gestellten Aufgaben gut erledigen wollen. „Sie wollen möglichst perfekt sein, sie wollen sich beweisen”, heißt es in den Zielen der Stiftung. Männer hätten deshalb in allen Altersgruppen eine dreimal höhere Suizidrate als Frauen. Auch bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck haben sie die Nase vorn. Ihre Herzinfarktrate ist höher, sie sterben häufiger durch Verkehrsunfälle oder Drogenkonsum als Frauen. Insgesamt achteten sie weniger auf ihren Lebensstil.

Doch es scheint sich etwas zu verändern:

Gruppe junger Männer spielt Basketball. Thema Arztphobie Gruppe junger Männer spielt Basketball. Thema Arztphobie

Wie der 2022 veröffentlichte fünfte Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit zeigt, trifft das Klischee, dass Männer weniger gesundheitsbewusst und deutlich risikoreicher als Frauen lebten, auf die jüngere Männer-Generation nicht mehr zu.

In einer repräsentativen Online-Befragung zu Gesundheit, psychischem Wohlbefinden und Rollenbildern wertete ein Marktforschungsinstitut die Antworten von mehr als 2.000 Männern und gut 1.000 Frauen im Alter von 16 bis 28 Jahren aus. Die Ergebnisse deuten auf einen Wandel hin: Nur noch knapp jeder Vierte unter den jungen Befragten hängt dem „alten, eingefrorenen Muster“ eines dominant-maskulinen Rollenbildes an, erläutert die Studien­leiterin Sabine Wolfert. Diese Männer müssen laut Analyse am ehesten mit starken Gesundheits­belastungen rechnen, da sie wenig auf ihren Körper und ihre psychische Belastung achteten.

Männerbild gerade bei den Jungen im Wandel

Dieses Bild befindet sich laut der Kernthese der Studie im Umbruch: Immer weniger junge Männer hängen demnach noch einem traditionell „hegemonialen“ Bild des „starken, unverletzlichen Mannes“ an, der nicht über seine Gesundheit reflektieren kann und muss. Immer mehr öffneten sich auch für Emotionen, Empathie, soziale Verantwortung und Selbstkritik und ließen eine sensible Wahrnehmung von und Auseinandersetzung mit gesundheitlichen Problemen zu.

„Iatrophobie – Was ist das?“

Iatrophobie bezeichnet die krankhafte und irrationale Angst vor Ärzten, medizinischen Behandlungen oder medizinischen Eingriffen.

„Iatrophobie – Was ist das?“

Iatrophobie bezeichnet die krankhafte und irrationale Angst vor Ärzten, medizinischen Behandlungen oder medizinischen Eingriffen.

Illustration; Arztphobie. Mann im Zentrum verdeckt sein Gesicht.
 

Menschen, die unter Iatrophobie leiden, vermeiden oft den Besuch von Ärzten und Krankenhäusern, selbst wenn sie gesundheitliche Probleme haben. Diese Phobie kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, da Betroffene aufgrund ihrer Angst vor medizinischen Maßnahmen oft keine notwendige medizinische Versorgung erhalten. Diese Phobie kann bei Menschen jeden Geschlechts und Alters auftreten. Es gibt jedoch einige Studien, die darauf hinweisen, dass Frauen im Allgemeinen eher medizinische Hilfe suchen als Männer.

Mann, oh Mann!

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