Migräne im Urlaub

Migräne im Urlaub

Spaßbremse auf Reisen

Ausgerechnet jetzt, Kopfschmerz, Übelkeit, Lichtempflindlichkeit…! Migräneattacken nehmen keine Rücksicht auf wohlverdienten Urlaub, lang ersehnte Entspannung und Reisepläne. Und so erwischt es dann im Urlaub viele Migräne-Patienten besonders heftig. Zu Hause im Bett zu liegen ist schon schlimm genug, doch an Urlaubsorten trifft es viele unvorbereitet. Wir geben Rat, was Menschen, die häufiger unter Migräne leiden, im Urlaub beachten sollten.

Licht aus, Ruhe und Schlaf – so sieht der Rückzug für viele Migräne-Patienten aus. Die ersten Urlaubstage würde sich wohl jeder gänzlich anders wünschen. Doch leider schlagen Migräneattacken bei vielen genau dann zu.

Lange sprachen Mediziner und Forscher von einem „Post-Stress“, also der plötzlichen Ruhe nach längeren Stressphasen oder allgemein von „leisure sickness“ – also auftretender Krankheit in Freizeit und Urlaub.

Mittlerweile gehen Forscher wiederum davon aus, dass Migräne und Stress kaum zusammenhängen. Im Jahr 2021 führte das digitale Gesundheitsunternehmen Curelator™ mit der Universität Calgary in Kanada die bislang größte Studie  durch, die den Zusammenhang von Stressempfinden und Migräne untersuchte. Das Ergebnis der Studie besagt, dass der Zusammenhang von Stress und Migräneanfällen eher selten ist.

Noch immer sind die Auslöser einer Migräne also nicht gänzlich geklärt und scheinen sehr individuell ausgeprägt zu sein. Insbesondere Urlaubsreisen bringen neben den vermeintlichen Stressabbau zahlreiche weitere Faktoren mit sich, die eine Migräne begünstigen könnten – etwa Zeitverschiebungen, starke Wetterumschwünge, ein veränderter Schlaf- und Essensrhythmus, andere kulinarische Angebote oder Alkoholkonsum.

Auslöser vermeiden

So geht's:

Wer seine eigenen Migräne-Auslöser gut kennt, wird natürlich versuchen, diese weitestgehend zu vermeiden. Wer häufig von Migräne und Kopfschmerzen betroffen ist, aber nicht weiß, wann diese zuschlagen, kann mit allgemeineren Tricks versuchen, das Risiko zu verringern.

Auslöser vermeiden

Wer seine eigenen Migräne-Auslöser gut kennt, wird natürlich versuchen, diese weitestgehend zu vermeiden. Wer häufig von Migräne und Kopfschmerzen betroffen ist, aber nicht weiß, wann diese zuschlagen, kann mit allgemeineren Tricks versuchen, das Risiko zu verringern.

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Fünf Tipps gegen Migräne im Urlaub:

1.

Plane vorher und nachher freie Tage ein

Plane vor und nach Urlaubsreisen ein paar freie Tage ein, um Stress zu vermeiden, die Reise in Ruhe anzugehen und dich langsam an deinen Urlaubs-Rhythmus zu gewöhnen.

2.

Reise nicht bei Wetterumschwüngen

Plane besser Reisen, die keine zu starken Wetterumschwünge mit sich bringen. Vermeide Fernreisen mit Langstreckenflügen, die mit starken Zeit- und Klimaveränderungen einhergehen.

3.

Schlaf- und Essensrhythmus beibehalten

Behalte deinen Schlaf- und Essensrhythmus weitestgehend bei oder gewöhne dich bei Bedarf langsam ans Ausschlafen. Am Ende des Urlaubs musst du dich entsprechend langsam wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen.

4.

Übernachtungsmöglichkeiten mit Rückzug

Suche dir bereits im Vorfeld Übernachtungsmöglichkeiten aus, die dir im Notfall Rückzug ermöglichen, sich abdunkeln lassen und dich vor einer lauten Umgebung schützen.

5.

Notfallapotheke

Packe in deiner Notfallapotheke Medikamente ein, die dir bei Bedarf helfen, den Schmerz zu stillen. Vielleicht hast du auch weitere Migräne-Helfer, wie eine Schlafmaske, Kühlpacks, ätherische Öle oder Ohrstöpsel.

In der Ruhe liegt die Kraft

Anfälle dauern zwischen 4 und 72 Stunden

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Schon während der Anreise ist es ratsam, ausreichend Wasser zu trinken und regelmäßig zu essen, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Lege genügend Pausen ein, in denen du dich etwas bewegen kannst. Am Urlaubsort angekommen, solltest du dich erstmal in Ruhe an die neue Umwelt gewöhnen.

Ausflüge und andere Aktivitäten kannst du dir noch für die nächsten Tage aufheben – intensives Sonnenbaden bitte erst einmal vermeiden. Komm langsam und entspannt an und nimm dir Zeit, dich zu akklimatisieren. Probiere eventuell auch mal neue Entspannungsmethoden aus wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation.

Wir wünschten, mit diesen Tipps hätte Migräne im Urlaub gar keine Chance. Leider kann das niemand versprechen. Sollte dich also dennoch ein Migräneanfall ereilen, ist leider erstmal Ruhe angesagt. Versuche nicht zu enttäuscht zu sein, wenn trotz guter Vorbereitung nicht alles perfekt nach Plan läuft. Du kannst dir für Notfälle bereits im Vorfeld einen Arzt oder eine Apotheke heraussuchen. Die meisten Migräneanfälle dauern zwischen 4 und 72 Stunden an – dein Urlaub ist dann hoffentlich noch nicht vorbei und du bekommst noch Zeit zur Erholung und Entspannung.

Kopfschmerz- und Migräne-Tagebuch per App

Migräne kann den Urlaub mächtig vermiesen – vollkommen nachvollziehbar. Ob du da lieber gleich zu Hause bleibst, bleibt natürlich dir überlassen. Doch für viele von uns ist Urlaub dennoch eine sehr hilfreiche Zeit, um Energie zu tanken und Stress aus dem Alltag abzubauen. Versuche dich und deinen Körper gut kennenzulernen und notiere dir bestenfalls, wann deine Migräne auftritt und welche Faktoren möglicherweise darauf einwirken. Die Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft e.V. bietet nach einer Studie nun auch ihre Kopfschmerz-App frei verfügbar an.

Kopfschmerz- und Migräne-Tagebuch per App

Migräne kann den Urlaub mächtig vermiesen – vollkommen nachvollziehbar. Ob du da lieber gleich zu Hause bleibst, bleibt natürlich dir überlassen. Doch für viele von uns ist Urlaub dennoch eine sehr hilfreiche Zeit, um Energie zu tanken und Stress aus dem Alltag abzubauen. Versuche dich und deinen Körper gut kennenzulernen und notiere dir bestenfalls, wann deine Migräne auftritt und welche Faktoren möglicherweise darauf einwirken. Die Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft e.V. bietet nach einer Studie nun auch ihre Kopfschmerz-App frei verfügbar an.

 

Diese kann dir helfen, deine Kopfschmerz- und Migräne-Tage, Symptome und Begleiterscheinungen zu dokumentieren. Dies kann dir und deinem Hausarzt wichtige Erkenntnisse liefern. Vielleicht probierst du dann in deinem nächsten Urlaub mal etwas ganz Neues aus? Möglicherweise bekommt dir zum Beispiel Urlaub in milden Bergregionen besser als ein Strandurlaub in den Sommermonaten. Lass dir die schönste Zeit im Jahr nicht vermiesen durch deine Migräne und versuche dir die Auszeit zu verschaffen, die dir guttut und die du verdienst.

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