Vape Sticks

Dampf lass nach

Lukas ist gerade 13 geworden und hat schon jetzt keinen Bock mehr auf Schule. Viel lieber würde er den ganzen Tag Zeit mit seinen Freunden Hannes und Michel verbringen. Auch jetzt chillt das Trio und schaut sich Clips auf Youtube an. Dabei entdecken sie Leute, die Tricks mit Vaporizern machen. Das finden die drei richtig nice und es ist klar: Das wollen sie auch! Her mit den Verdampfern!

Cool auf YouTube

Die Leute, die sich beim sogenannten vapen filmen, haben coole Tricks auf Lager. Sie lassen den Dampf langsam aus ihrem Mund gleiten und atmen ihn dann erneut durch die Nase ein, sodass eine Art auf den Kopf gedrehter Wasserfall entsteht. Oder sie schießen Dampfringe aus ihrem O-geformten Mund. Es gibt zahlreiche solcher Tricks, die die Jungs auch können wollen. Der Grund dafür ist nicht nur der vermeintliche Coolness-Faktor. Es geht, wie so oft, um ein Mädchen. Valerie geht in die Oberstufe und ist Lukas heimlicher Schwarm. Er ist sich sicher: Vapen lässt ihn cool und erwachsen wirken und die Tricks werden bei Valerie Eindruck schinden. Außerdem würde er mit so einem richtigen Vaporizer alle in der Schule, die nur diese kleinen Vape Pens haben, klein dastehen lassen und die größte Dampfwolke in der Pause gehöre ihm. Die Vorfreude ist groß.

Gesündere Alternative?

Nicht wirklich!

Doch bevor es losgehen kann, brauchen sie die nötige Hardware. Wo gibt es denn die Vaporizer? Bei der Recherche finden die Jungs heraus: Vaporizer sind Verdampfer, die mit Liquid befüllt werden und eine Zigaretten-Alternative sein sollen.

Sie sind teuer. Der Power-Button erhitzt die innenliegende, mit dem Liquid getränkte Watte. Der Rest funktioniert wie beim Rauchen: Am Mundstück ziehen, aromatisierten Dampf inhalieren, ausatmen, nächster Zug. Statt starken Tabakgeschmack gibt‘s Apfel, Pfirsich, Zitronenkuchen. Zudem lassen sich Dampfmenge und Nikotingehalt variieren. An mögliche Gesundheitsrisiken oder Auswirkungen, die der Dampf auf die Lunge haben könnte, denken die Jungs nicht.

Erlaubt ab 18!

„Wir holen uns einfach ein Liquid, das viel Dampf erzeugt, kein Nikotin enthält und können ganz chillig vapen. Die halten auch noch viel länger als diese kleinen Teile, die alle haben. Wie cool ist das denn Jungs!“, sagt Hannes. Doch jetzt kommt die nächste Herausforderung: Wie kommen die Drei an die Vaporizer?

Sitzenbleiber Hannes ist die Lösung! Er ist über 18 Jahre alt ist und gegen eine kleine „Gebühr“ kann er so ziemlich Alles beschaffen: auch Vape Pens vom Kiosk nebenan. Vape Pens ähneln einer herkömmlichen E-Zigarette und dampfen. Doch sie sind nicht wieder auffüllbar, sondern bieten ca. 500 bis 1000 Züge, bis sie den Geist aufgeben und in den Müll gehören. Kostenpunkt: 8 € am Kiosk mit Hannes seiner Gebühr 11 €. Auch, wenn in den höheren Klassenstufen fast alle so ein Pen besitzen und sie damit also nicht besser als die sein werden, ergreifen sie ihre Chance.

Coolness Faktor Null

Und ungesund ist es auch

Die Freunde kaufen jeweils einen Vape Pen und dampfen los. Dadurch, dass es sich nur um verdampftes Liquid handelt und nicht um Tabak, stinken die drei nicht nach Rauch und können sich entspannt zu Hause an den Mittagstisch setzen, ohne dass ihre Eltern etwas ahnen.

Am Nachmittag treffen sie sich und probieren die Tricks, die nach einigem Husten und Üben schnell funktionieren. Natürlich muss das am nächsten Tag direkt auf dem Schulhof vorgeführt werden, sodass es auch die Oberstufen-Schüler und Valerie sehen. Lukas Moment ist da, um auf Valeries Radar zu kommen. Doch der Schuss geht nach hinten los, denn Valerie findet das Ganze mehr als uncool. „Also Jungs, mal im Ernst“, spricht sie die Freunde an, „die kleinen Dampf-Os sind ja ganz süß, aber wisst ihr eigentlich, was das für eure Gesundheit bedeutet? Auch wenn dampfen nicht so mieft wie Zigaretten-Rauch, finde ich’s eigentlich nur richtig ekelhaft, dass wirklich jeder Zweite so ein Ding benutzt!“

Uff, das hat gesessen. Nicht nur, dass Valerie alles andere als beeindruckt war, auch das mit dem Gesundheitsaspekt war Lukas, Hannes und Michel nicht klar. Und tatsächlich hat Lukas inzwischen ein Kratzen im Hals und googelt nochmal genauer. Dabei stellt er fest, dass auch verdampftes Liquid, selbst ohne Nikotin, durchaus schädlich ist. Es kann die normale Lungenstruktur und Lungenfunktion stören und es gibt noch keine Langzeitstudien.

Ungesunde Qualmwolke vom Vape Stick

Nun reichts: Halskratzen, Coolness-Faktor eher low und auch noch Minuspunkte bei Valerie – mit dem vapen ist jetzt Schluss. Ab mit den bunten Dampf-Stiften in den Müll.

Statt zu dampfen wollen er und seine Freunde jetzt lieber was richtig cooles machen und ihre Karriere als Skater voranbringen.

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