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Bluthochdruck - Plötzlich krank

Schwangerschaft & Stress als Auslöser

Sabine lebt ein ganz normales Teenagerdasein, bis sie aufgrund wiederkehrender Schlappheit, einen Arzt aufsucht. Die Diagnose: Bluthochruck. Wie die junge Frau mit ihrer Krankheit umgeht, erfährst du im folgenden Text.

„Die Angst ist immer da“

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Sabine ist die Ruhe in Person! Bei ihrer sanftmütigen Art und dem eher blassen Teint würde man gar nicht vermuten, dass sie an Bluthochdruck erkrankt ist.

Die Diagnose „Bluthochdruck“, steht den Betroffenen nicht auf der Stirn geschrieben und auch sie selbst merken in den meisten Fällen zu Beginn nicht viel von ihrer Erkrankung. Selbst dann nicht, wenn sie, wie Sabine, aufgrund ihrer Vorgeschichte dafür sensibilisiert sind.
Auch Sabine wusste nicht, dass sie betroffen ist.
„Meine Eltern hatten beide Bluthochdruck, daher habe ich schon als Kind gelernt, bei ihnen regelmäßig Blutdruck zu messen. Bei mir war in der Kindheit stets alles ok. Ich konnte zwar nicht ganz so schnell rennen wie die anderen Kinder, aber das war’s auch schon.“
Erstmals bemerkbar machte sich der Bluthochdruck, als Sabine 17-18 Jahre alt war: „Als Teenager bin ich viel Fahrrad gefahren. Danach war ich häufig komplett rot und fühlte mich auch richtig geschafft und kaputt.“ Diese Symptome hat sie schließlich ihrem Hausarzt geschildert und der hat sie auch direkt richtig eingeordnet: „Ich bekam ein Langzeitblutdruckmessgerät von ihm und da wurde erstmals Bluthochdruck bei mir diagnostiziert.“
Infolgedessen bekam sie blutdrucksenkende Tabletten verschrieben. Da aber auch deren Einnahme mit Nebenwirkungen einhergehen, empfiehlt ihr ein anderer Arzt die Tabletten wieder abzusetzen, was sie dann auch tat.

Bluthochdruck in der Schwangerschaft

Alles anders

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Über Jahre hinweg blieb alles im grünen Bereich, in der frühen Erwachsenenphase rückten zudem andere Dinge in den Vordergrund und die stille Gefahr schien vorübergehend vergessen. Bis Sabine schwanger wurde.

Frauen in der Schwangerschaft entwickeln ohnehin häufiger Bluthochdruck als der Durchschnitt der Bevölkerung, insbesondere wenn eine familiäre Vorbelastung vorliegt.
So war es auch bei Sabine: „Ich war schon in der 36. Schwangerschaftswoche, als ich mich auf einmal richtig seltsam fühlte. Mir war ganz flau und ich war wie neben der Spur. Ich war ganz sicher – das Kind kommt. Doch da habe ich mich geirrt: Im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass ich wieder Bluthochdruck habe und mich deswegen seltsam fühle.“
Ihr Bluthochdruck wurde als so gefährlich für sie und das ungeborene Baby eingeschätzt, dass sie trotz Schwangerschaft wieder Blutdrucksenker bekam. Die Einstellung auf die neuen Medikamente gelang gut. Um dennoch unnötige Risiken für sie und ihr Kind zu vermeiden, wurde Anfang der 38. Schwangerschaftswoche die Geburt eingeleitet.
„Zur Sicherheit kam meine Tochter nach der Entbindung noch 2 Tage auf die Intensivstation. Dort wurde zum einen beobachtet, ob sie keinen Bluthochdruck hat, und zum anderen, ob sie sich normal entwickelt hat. Denn Bluthochdruck kann zu einer Unterversorgung der Plazenta führen und somit auch zu Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen“, erinnert sich Sabine. Doch glücklicherweise war alles gut und das Baby rundum gesund. Auch die Blutdrucksenker konnten nach einiger Zeit wieder abgesetzt werden.

Stress & Bluthochdruck

Merke: Stress, ob im Beruf oder privaten Leben, kann zu Bluthochdruck führen und die vorhandene Veranlagung verstärken.

Stress & Bluthochdruck

Merke: Stress, ob im Beruf oder privaten Leben, kann zu Bluthochdruck führen und die vorhandene Veranlagung verstärken.

Seelischer und körperlicher Stress

Der Zusammenbruch

Doch ob das Absetzten der Medikamente die richtige Entscheidung war, ist sich Sabine heute nicht sicher, da die Probleme und Symptome 7 Jahre später wieder zurückkommen: „Zu der Zeit war ich in einer schwierigen Phase, denn ich musste mich um die Versorgung und Unterbringung meines pflegebedürftigen Vaters kümmern. Das hat mich mental ziemlich mitgenommen“, erzählt sie.

Content Bluthochdruck Frau Kleinkinde Content Bluthochdruck Frau Kleinkinde

Mit leiser Stimme, noch sichtlich erschrocken über die Ereignisse, fährt sie fort: „Mir ging es schon über Wochen nicht gut. Ich hatte ständig Kopfschmerzen, war sehr vergesslich und hatte häufig das Gefühl, neben mir zu stehen.”

“Ich habe mir schon das Schlimmste ausgemalt und bin deswegen auch einmal in die Ambulanz gegangen. Aber dort wurde ich einfach wieder nach Hause geschickt. Eines Tages, als ich mit meiner Tochter allein zu Hause war, waren meine Kopfschmerzen so extrem, ich bekam nicht einmal richtig mit, was um mich herum geschah, geschweige denn, dass ich darauf irgendwie reagieren konnte.” Also nahm sie ihre letzten Kräfte zusammen und rief den Notarzt. Zum Glück. Die Blutdruckmessung ergab einen Blutdruck von 210:120. Sie kam sofort ins Krankenhaus, wo ihr Blutdruck in den darauffolgenden Tagen stabilisiert und sie erneut auf Blutdrucksenker eingestellt wurde.

Medikamente als täglicher Begleiter

Achte auf dich!

Content Bluthochdruck Frau mit Kind Content Bluthochdruck Frau mit Kind

Nun bleibt sie auch dabei: „Nach den Erfahrungen, die ich gemacht habe, werde ich die Blutdrucksenker nicht mehr absetzen. Meine Angst ist zu groß, dass ich wieder so schweren Bluthochdruck bekomme und dadurch womöglich sogar einen Schlaganfall erleide. Und es ist auch schön, nicht ständig mit Kopfschmerzen und Schwindelgefühl leben zu müssen.“

Sollte sie sich trotzdem einmal wieder „seltsam“ fühlen, misst sie sofort ihren Blutdruck, denn es könnte sein, dass ihre Tabletten neu auf sie eingestellt werden müssen.

Auf die Signale achten!

Bis heute ärgert sich Sabine darüber, dass es gar nicht so weit hätte kommen müssen, wenn sie bei ihrem Besuch in der Ambulanz richtig behandelt worden wäre. Ihr Tipp: Menschen mit einer familiären Vorbelastung für Bluthochdruck müssen ihren Körper genau beobachten, bestimmte Maßnahmen wie ausgedehnte Ruhepausen ergreifen und auch selbstständig ihren Blutdruck messen. Das hilft, schwereren Krankheitsverläufen rechtzeitig vorzubeugen.

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