Selbstliebe

Satt Selbstoptimierung

Wie schön wäre es, rundherum zufrieden zu sein, mit sich und seinem Körper. Frei zu sein von der Vorstellung, schlanker, muskulöser, schöner zu sein. Warum eigentlich Schönheitsidealen hinterherjagen? Wo doch eine entspannte Einstellung zum eigenen Körper so wohltuend ist! Wir sagen dir, wie du liebevoller mit dir umgehen kannst.

Das Geschäft mit der Schönheit

Stell dir vor, du hast ein paar Pfunde zu viel auf den Hüften, einige Fältchen auf der Stirn, dein Haar ist dünn und du bist ziemlich blass – aber du fühlst dich pudelwohl. Trotz alledem! Was würde passieren? Nichts. Außer, dass es dir mit dir verdammt gut geht, ohne Wenn und Aber! Doch, da wäre noch was: „Wenn alle Frauen dieser Erde morgen früh aufwachten und sich in ihrem Körpern wirklich wohl- und kraftvoll fühlten,“ schreibt die englische Autorin Laurie Penny in ihrem Buch „Fleischmarkt“, „würde die Weltwirtschaft über Nacht zusammenbrechen.“ Denn mit Diätprodukten, Fitnessprogrammen, Schlankheitspillen, Selbsthilfebüchern, Plastischer Chirurgie, Abnehm-Apps wird viel Geld verdient. Omnipräsent wabert ein Schönheitsideal durch die Medien, blinkt aus Werbespots und fordert dich, dein Aussehen kritisch zu hinterfragen. Es lässt das Gefühl aufkommen, nicht schön, nicht gut genug zu sein für eine Gesellschaft, die auf Wettbewerb, Leistung und Perfektion setzt. Wer einfach mal seine Glaubenssätze diesbezüglich aufschreiben würde, würde schwarz auf weiß sehen, wie stark wir uns kontrollieren. Doch wie lässt sich der Kreislauf von Selbstkritik und Selbstentwertung durchbrechen? Wie Strenge und Optimierungswahn durch Selbstmitgefühl und Selbstliebe ersetzen?

Die Medien suggerieren Schönheitsideale, die für viele zur Belastung werden.

Body Positivity

Äußerlichkeiten sind nicht entscheidend

Mal dir in Gedanken aus, wie du dich einer Freundin oder einem Freund gegenüber verhalten würdest, wenn sie dir von starken Selbstzweifeln und inneren Nöten erzählen. Wahrscheinlich würdest du trösten, Zuspruch geben, den Fokus darauf legen, wie einzigartig jeder von uns ist und es auf ein paar Pfunde zuviel wirklich nicht ankommt. Sondern die inneren Werte zählen.

Nun, mit sich selbst so umzugehen fürsorglich, mitfühlend, aufbauend umzugehen, lässt sich lernen. Eine Bewegung, die sich auch dafür einsetzt, ist „Body Positivity“.

Da zeigen sich Frauen auf Facebook, Youtube, Instagram und Co. mit Speckröllchen, behaarten Beinen und Cellulite. Sie wollen unrealistische Standards weiblicher Schönheit, wie glatte Haut und dünner Körper, wegkicken.  Es trifft auch für die überhöhten Ansprüche zu, mit denen Männer zu kämpfen haben, ob Waschbrettbauch oder Muskelpakete.

„Body Positivity“ setzt darauf: Jeder ist schön! Eine andere Bewegung, „Body Neutrality“ kämpft darum, das Selbstwertgefühl weniger an die äußere Erscheinung zu koppeln. Der Fokus wird nicht nur ausschließlich auf Äußerlichkeiten gerichtet, sondern verstärkt auf das, was die eigene Persönlichkeit ausmacht.

So geht‘s

Also, versuche dir einmal mehr bewusst zu machen, dass dein Selbstwert nicht von einem makellosen Körper und perfekten Styling abhängig ist. Gib anderen nicht die Macht über dich zu urteilen, sondern urteile selbst. Natürlich sind wir nicht frei vom Blick anderer, aber wenn dieser Blick uns stresst und einengt, schadet er uns.

Setze auf deine Stärken, auf das, was du an dir magst und richte deine Aufmerksamkeit auf all das Positive und nicht darauf, was besser sein könnte. Lobe und belohne dich für jeden Schritt in diese Richtung. Tu dir Gutes, besonders auch dann, wenn du nicht in Form bist. Selbstwertgefühl und Selbstliebe fangen da an, wo du dir selbst mehr Zuspruch gibst und liebevoll mit dir umgehst. Das verbessert nicht nur dein Befinden, sondern setzt Energie frei für die schönen Dinge, auf die du Lust hast.

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