Angst vorm Krankenhaus
Das unliebsame Gefühl
Wer ins Krankenhaus muss, hat Angst vor dem, was auf einen zukommt. Die Liste, was das Unwohlsein auslöst, ist lang, sehr oft ist es die Panik vor Operation, Narkose und Keimen. Wem es gelingt, mit der inneren Aufregung gut umzugehen, fühlt sich sicherer und ist den Behandlungen nicht vollends ausgeliefert.
Projekt "Angstfreier OP-Saal"
Entspannt in den OP
Studien übrigens belegen, dass Patienten bereits vor dem Setzen der Zugänge, über die Medikamente und Narkosemittel während einer OP in die Blutbahn gebracht werden, ähnliche Empfindungen haben wie Menschen, die vor einer Folter stehen. Diese Aussage kann Dr. Holger Sauer, Anästhesie-Chefarzt der Klinik am Park Lünen, bestätigen. Aus eigener Erfahrung erlebte er die Angst der Patienten vor und während operativer Eingriffe. Um diese zu vermeiden, rief er das Projekt „Angstfreier Operationssaal“ ins Leben.
Wie funktioniert das?
Dieses Konzept setzt vor der Behandlung an. Da wird über umfassende medizinische Aufklärung und Besprechung hinaus auf Beruhigung gesetzt: Zum Beispiel mit einem speziellen Massagestuhl, sanfter Musik und warmen Lichtern kann es gelingen, den Stresspegel zu minimieren. Während des Eingriffes dann laufen über eine Videobrille Filme. Aromabeigaben im OP-Saal sorgen darüber hinaus für einen angenehmen Duft.
Vorreiterrolle
Zwar werden solche wohltuenden Hilfsmittel noch selten in den Krankenhäusern angewendet, jedoch geben sie Anregungen, wie man in solch angespannten Situationen sich auch selbst helfen kann, vielleicht mit eigener Lieblingsmusik, Traumreisen-CD, Filme auf dem Smartphone oder selbst gewähltem Duftöl.
Vorhandenen Spielraum nutzen
„Massive Ängste zu überwinden“, so der Experte, „ist ein Akt der Selbstkontrolle – man tut etwas, das unmittelbar unangenehm ist, langfristig jedoch mit der Aussicht, dass zum Beispiel Schmerzen langfristig nachlassen.“ Wie jemand mit seinen Ängsten umgeht, dafür ist Persönlichkeitsstruktur ausschlaggebend. Manch einer hat grundsätzliche Furcht vor Veränderung, andere wiederum sind Unbekanntem gegenüber zugewandt.
Vorhandenen Spielraum nutzen
„Massive Ängste zu überwinden“, so der Experte, „ist ein Akt der Selbstkontrolle – man tut etwas, das unmittelbar unangenehm ist, langfristig jedoch mit der Aussicht, dass zum Beispiel Schmerzen langfristig nachlassen.“ Wie jemand mit seinen Ängsten umgeht, dafür ist Persönlichkeitsstruktur ausschlaggebend. Manch einer hat grundsätzliche Furcht vor Veränderung, andere wiederum sind Unbekanntem gegenüber zugewandt.
Auf das Ziel konzentrieren
Trotz aller Furcht ist es wichtig, nicht so sehr darauf zu gucken, was alles passieren könnte, sondern sich auf jene Ziele konzentrieren, die erreichbar sind. Es gibt immer einen gewissen Spielraum und es gibt Rechte, die ein Patient hat, die es wahrzunehmen und auszugestalten gilt.
Ganz wichtig: Lieber dreimal nachfragen, bevor du mit einem schlechten Gefühl ins Krankenhaus gehst.
Informationen einholen
Entscheidungen treffen
Faktisches Nachfragen kann ein Stück Sicherheit geben: Bei wie vielen Patienten von tausend gab es in der Vergangenheit bei diesem Eingriff Komplikationen? Wie oft hat der Chirurg die OP durchgeführt? Auch: Wie wahrscheinlich ist es, dass die verschiedenen Verfahren und Behandlungen helfen? Wie wahrscheinlich sind Nebenwirkungen?
Auch: Muss die OP wirklich sein? Welche Alternativen habe ich? Woher bekomme ich wissenschaftlich geprüfte Informationen? Wer kann mich unterstützen?
Um im Krankenhaus seinen Stresspegel herunterzufahren, ist es hilfreich sich zu vergegenwärtigen, was einem im Alltag hilft, um ruhiger zu werden, wenn man sich überlastet und ausgepowert fühlt: Fernsehen, Musikhören, Lesen oder autogenes Training. Gedankenreisen, also den Fokus auf die Zeit danach zu richten. Vielleicht ist es möglich, sich mit einem Kurzurlaub für das Durchgestandene zu belohnen, wenn die Kräfte es wieder zulassen. Das Gehirn nämlich merkt sich solche Gedankenausrichtung und verknüpft zukünftig ähnliche schwierige Situationen mit positiven Gefühlen.