Sepsis

Der lautlose Killer

Die Sepsis ( Blutvergiftung ): lebensgefährlich und dennoch stark unterschätzt. Über die meist durch Bakterien ausgelöste Infektionskrankheit fehlt es an Aufklärung. Wir wissen Rat und zeigen, worauf zu achten ist.

Was ist eine Sepsis?

Einst als Blutvergiftung bezeichnet ist die Sepsis mehr als nur eine Kleinigkeit. Sie fordert nach Angaben der Bundesregierung täglich durchschnittlich 257 Menschenleben. Das sind bundesweit circa 94.000 Tote jährlich. Für eine hochentwickelte Industrienation viel zu viele. Zumal es vermeidbar wäre. Denn man spricht von einer Sepsis, wenn Erreger oder die von ihnen produzierten Gifte bei einer Infektion den ursprünglichen Entzündungsherd verlassen. Breiten sie sich durch den Blutkreislauf im Organismus aus, kann das im gesamten Körper zu einer heftigen Reaktion führen. Bleibt eine Sepsis unbehandelt, gerät die Lage oft außer Kontrolle. Die Folge: ein septischer Schock, bei dem das Kreislaufsystem, die Blutgerinnung und die Organe versagen. Meistens lösen Bakterien eine Sepsis aus, seltener auch Pilze oder Parasiten. Eine Sepsis muss unbedingt unverzüglich auf einer Intensivstation behandelt werden. In der aktuellen Studie des Kompetenznetzes SepNet trat eine Sepsis am häufigsten als Folge einer Lungenentzündung auf, gefolgt von Erkrankungen im Bauchraum, zum Beispiel Blinddarmentzündungen. Auch Infektionen der Harnwege und der Haut, beispielsweise durch einen tiefen Schnitt, können zu einer Sepsis führen. Das Erschreckende: Bei 300.000 Betroffenen endet eine Infektion bei fast jedem dritten tödlich.

Eine Sepsis kann auch zum Verlust von Extremitäten führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.

Die Symptome der Sepsis

Bei Sepsis Anzeichen schnell handeln!

Da eine Sepsis durch jede akute Infektion, wie zum Beispiel eine Lungenentzündung oder Harnwegsinfektion, aber auch nach Wundinfektionen ausgelöst werden kann, sind die Anzeichen vielfältig. Das macht sie so gefährlich – und wird zudem häufig erst zu spät erkannt. Anzeichen können sein:

  • Fieber, Schüttelfrost
  • Schwitzen, feuchte Haut
  • Extremes Krankheitsgefühl
  • Atemnot, schnelle Atmung
  • Niedriger Blutdruck, hohe Herzfrequenz
  • Verwirrung, Orientierungslosigkeit

Behandlung einer Sepsis

Sollte der Verdacht auf eine Sepsis bestehen, suche unverzüglich einen Arzt auf. In der Regel führt dein Weg für eine erfolgreiche Behandlung auf die Intensivstation. Wie bei schwerwiegenden Erkrankungen üblich sind die Heilungsaussichten für dich besser, je früher die Behandlung einsetzt.  Anhand einer Blutprobe versuchen die Ärzte den konkreten Erreger nachzuweisen, um diesen dann zielgerichtet mit Antibiotika zu behandeln.

Wenn möglich wird je nach Krankheitsstadium zudem der Infektionsherd beseitigt, beispielsweise durch operatives Entfernen oder durch Spülen der entzündeten Stelle.

Zeitgleich wird in der Regel versucht, durch die Behandlung die Schocksituation zu verbessern und das Organversagen aufzuhalten. Bei schweren Verläufen finden folgende Anwendungen statt:

  • Bluttransfusion zur Stabilisierung des Kreislaufs
  • die Gabe von Schmerz- und Beruhigungsmitteln
  • blutdrucksteigernde Medikamente im Falle eines septischen Schocks
  • künstliche Beatmung
  • Dialyse
  • künstliche Ernährung
  • Insulin und Kortison
  • künstliches Koma

Vorbeugung einer Sepsis

Gegen eine Sepsis gibt es bislang leider keine Impfung. Nur das eigene Immunsystem kann maßgeblich helfen, einer sogenannten Blutvergiftung etwas entgegen zu setzen. Durch ausreichend Bewegung an der frischen Luft, Ruhe und genügend Schlaf und eine gesunde, ausgewogene Ernährung, wird das Risiko minimiert. Doch neben einem vermeintlich gesunden Körper sollte beim kleinsten Anzeichen ein Arzt aufgesucht werden. Denn nur die schnelle und umfassende Behandlung einer Infektion beugt einer Sepsis vor.

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