Lachinkontinenz
Wenn der Spaß buchstäblich in die Hose geht
„Ich mache mir gleich vor Lachen in die Hose!“ – Dieser oft in heiteren Momenten verwendete Spruch war für Mila (12) lange belastende Wirklichkeit. Zum Glück gibt es Therapie-Möglichkeiten, mit denen Betroffene wie Mila ihre Lachinkontinenz in den Griff bekommen können.
Mas versteht man unter Lach-Inkontinenz?
Mila lacht für ihr Leben gern. „Du bist so eine Kichererbse“, sagt ihre Mutter oft zu ihr. Doch das war nicht immer so. Eine Zeit lang mochte Mila kaum noch lachen. Denn damals ging der Spaß jedes Mal buchstäblich in die Hose. Mila war das unendlich peinlich. Ihre Mutter vereinbarte daraufhin einen Termin beim Kinderarzt. Dieser beruhigte Mila und sagte, dass auch andere Kinder dieses Problem hätten. Um auf Nummer sicher zu gehen, überwies er sie zum Spezialisten. Der Kinderneurologe stellte schließlich bei ihr eine sogenannte Lachinkontinenz fest.
Wer unter Lachinkontinenz – auch Giggle-Inkontinenz genannt – leidet, verliert nicht bloß ein paar Tropfen Urin vor Lachen. Vielmehr kommt es bei dieser Erkrankung zum vollständigen Entleeren der Blase.
Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Meist sind sie zwischen acht und zwölf Jahre, wenn die Krankheit auftritt. Nach der Pubertät verschwindet das Problem dann oftmals von selbst wieder. Doch nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene kann es treffen.
Giggle- oder auch Lachinkontinenz ist eine spezielle Form der überaktiven Blase, die auch bei Erwachsenen auftreten kann.
Wie merkt man, dass man inkontinent ist?
Symptome der Lachinkontinenz: Bei Lachinkontinenz kommt es zur unfreiwilligen, schwallartigen Entleerung der Blase. Sobald man etwas lustig findet und loslacht, passiert es. Den Urinstrahl willentlich stoppen? Das klappt leider nicht. Typischerweise verspürt man davor auch keinerlei Harndrang.
Wie kommt es zu Lach-Inkontinenz?
Wissenschaftler vermuten, dass die Steuerung der Blasenkontrolle bei Kindern wie Mila noch nicht vollständig ausgereift ist. Doch wie es genau zur Lachinkontinenz kommt, ist noch unklar. Die Gene könnten dabei eine Rolle spielen. Urologen haben nämlich beobachtet, dass es oft mehrere Fälle innerhalb einer Familie gibt.

Was für Inkontinenzformen gibt es sonst noch?
Lachinkontinenz wird der Harninkontinenz, umgangssprachlich auch Blasenschwäche, zugeordnet. Hierbei unterscheidet man folgende Unterformen:
- Dranginkontinenz: Harndrang und Urinverlust treten ganz plötzlich auf. Lachinkontinenz gilt als Sonderform der Dranginkontinenz.
- Belastungsinkontinenz: ungewollter Urinverlust bei Anstrengung, z.B. beim schweren Heben
- Mischinkontinenz: eine Mischung aus Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz
- Überlaufinkontinenz: Die volle Blase kann nicht vollständig entleert werden. So kommt es zu einem ständigen, tröpfchenweisen Urinabgang.
- Reflexinkontinenz: Die Blasenentleerung findet aufgrund von Reflexen statt. Diese Inkontinenzform tritt meist infolge schlimmer Verletzungen oder Erkrankungen auf.
Das hilft bei Inkontinenz
So war Mila bald wieder zum Lachen zumute: Der Urologe riet Mila, ihren Beckenboden gezielt zu trainieren. „Denn ein trainierter Beckenboden hilft dabei, die Blase zu verschließen“, so der Experte.
Beckenbodentraining? War das nicht nur was für Mütter nach der Geburt? Mila war zunächst skeptisch. Doch schon nach einigen Wochen zeigten sich erste Erfolge. Mittlerweile passieren Mila nur noch superselten kleine Missgeschicke beim Lachen. Damit kann sie sich arrangieren. Und nach der Pubertät ist der Spuk dann hoffentlich ganz vorbei! Das sei sehr häufig der Fall, sagt ihr Arzt.
Bei Mila konnte das Beckenbodentraining bereits die Beschwerden erheblich lindern. Doch nicht immer schafft diese Maßnahme ausreichend Abhilfe. In solchen Fällen können auch Medikamente wie Antichokinergika gegen Lachinkontinenz eingesetzt werden. Außerdem kann eine ergänzende Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Betroffene Kinder können so lernen, wie sie mit der Erkrankung selbst und auch mit der einhergehenden psychischen Belastung besser umgehen.
Bei Erwachsenen wird zur Behandlung gelegentlich auch Botulinumtoxin A (Botox) verwendet. Das Nervengift wird in den Detrusormuskel der Harnblase injiziert, um dessen Überaktivität zu hemmen.
Lesezeit 7 Min.
Lachinkontinenz
„Ich mache mir gleich vor Lachen in die Hose!“ Für die Betroffenen von Lachinkontinenz ist dies mehr als ein lockerer Spruch, es ist die Wahrheit. Mehr dazu hier:
Mehr lesen
Lesezeit 10 Min.
Fotografieren für die Seele
Fotografieren fördert die Achtsamkeit und gibt uns das Gefühl, mit der Welt verbunden zu sein. Passend zur Urlaubszeit, mehr dazu hier.
Mehr lesen
Lesezeit 10 Min.
Kopf-Workout: Frühjahrsputz
Kopf-Workout: Frühjahrsputz - Unser Gehirn entspannt beim Putzen. Dabei wischt du mehr weg, als nur den Dreck vom Boden. Mehr dazu hier.
Mehr lesen
Lesezeit 9 Min.
Entschlossen gegen HPV
HPV - Humane Papillomviren: Keine "Mädchensache". Dr. Katharina klärt auf. Mehr dazu hier:
Mehr lesen
Lesezeit 9 Min.
Bedtime Procrastination
Zu spät ins Bett, um endlich Zeit für sich zu haben und nichts mehr „müssen“ zu müssen. Bedtime Procrastination tut dir nicht gut. Mehr dazu hier.
Mehr lesen
Lesezeit 10 Min.
Architekturpsychologie
Architekturpsychologie - Warum setzen wir uns immer auf denselben Platz?
Mehr lesen
Lesezeit 10 Min.
Chaos aushalten
Chaos pur, oder nur etwas Unordnung? Jeder sieht das anders, aber eins ist gleich: Etwas Chaos auszuhalten, kann hilfreich und heilsam sein.
Mehr lesen
Lesezeit 6 Min.
Genuss
Die Fähigkeit zu genießen ist uns nicht angeboren, sondern ist ein wesentlicher Teil unserer Erziehung und Kultur. Wie du Genuss erlernen kannst erfährst du hier.
Mehr lesen
Lesezeit 3 Min.
Augenweiß durch Tropfen
Blaue Augentropfen, die für klare weiße Augen sorgen sollen! Kann man diese Tropfen bedenkenlos nehmen? Was sollte beachtet werden?
Mehr lesen
Lesezeit 5 Min.
Weinen
Weinen ist vielen Menschen unangenehm und sie versuchen, die Tränen zu unterdrücken. Doch das ist meistens die falsche Taktik.
Mehr lesen
Lesezeit 8 Min.
Präsentismus
Präsentismus beschreibt das Phänomen, dass Menschen zur Arbeit gehen, auch wenn sie krank sind. Hier erfährst du, wie man mit diesem Problem umgehen kann.
Mehr lesen
Lesezeit 7 Min.
Spielen
Spielen ist wie auf einer Insel sitzen, jenseits des Alltags. Ein Plädoyer für etwas, das unser Gehirn auf Trab hält und für gute Laune sorgt! Wie früher.
Mehr lesen
Lesezeit 7 Min.
Der Furz und was er mit sich bringt
Ungefähr einen Liter Luft pupst der Mensch durchschnittlich pro Tag. Doch was steckt dahinter? Die Geheimnisses des Furzes gibt es hier für dich zum Lesen.
Mehr lesen
Lesezeit 6 Min.
Korsett-Diät
Abnehmen durch Korsett - geht das wirklich? Was steckt hinter der Korsett-Diät? Wir zeigen was das Abquetschen der Körpermitte für Folgen hat. Mehr dazu hier.
Mehr lesen
Lesezeit 7 Min.
Keuchhusten
Das Keuchhusten eine reine Kinderkrankheit ist, ist ein gefährlicher Irrglaube. Auch Erwachsene können erkranken. Daher: Schütze dich! Mehr dazu hier.
Mehr lesen
Lesezeit 6 Min.
Shred Diät
Die Shred Diät ist der neue Trend aus den USA. Rasant Abnehmen in sechs Wochen - das ist das Versprechen. Aber wie gesund ist die Diät? Mehr dazu hier.
Mehr lesen
Lesezeit 7 Min.
Vibrionen
Auch hierzulande kann ein Bad im Meer gefährlich sein. Grund dafür sind Bakterien der Gattung Vibrio, die weltweit in Süß- und Salzwasser zu finden sind.
Mehr lesen
Lesezeit 6 Min.
Unerfüllter Kinderwunsch
Der Kinderwunsch – wenn die Qualität der Spermien zu wünschen übrig lässt, gibt es einiges, was Männer tun können, um das zu ändern. Wir geben dir Tipps.
Mehr lesen
Lesezeit 7 Min.
Reizdarm
Der Reizdarm kann dein Leben und Aktivitäten stark beeinflussen. Aber was bedeutet eigentlich Reizdarm? Wir erklären die Symptome und was du tun kannst.
Mehr lesen
Lesezeit 9 Min.
Catcalling
Sexuelle Belästigung von Frauen passiert täglich. Der Begriff dafür ist ,,Catcalling". Mag süß klingen, ist jedoch das komplette Gegenteil davon. #metoo
Mehr lesen
Lesezeit 9 Min.
Angst vor Löchern
Es gibt Menschen, die ekeln sich vor dem eigenen Handy. Der Grund: Sie haben Angst vor Löchern - sie leiden an Trypophobie. Wenn dich dein Handy ekelt.
Mehr lesen
Lesezeit 6 Min.
Darmkrebs
Eine Darmspiegelung ist nichts wovor du dich fürchten musst. Denk daran: je früher Darmkrebs erkannt wird, umso besser sind deine Chancen. Geh vorsorgen!
Mehr lesen
Lesezeit 10 Min.
Tagträume
Unser Gehirn nutzt freie Sekunden zum Fantasieren.Tagträume sind persönliche Rückzugsorte, dort verbergen sich unbewusste Wünsche oder stille Sehnsüchte.
Mehr lesen
Lesezeit 7 Min.
Sepsis
Eine Sepsis ist mehr als nur eine Kleinigkeit, denn sie kann lebensgefährlich werden. Wir zeigen dir die ausgelösten Symptome und was du da tun kannst.
Mehr lesen
Lesezeit 10 Min.
Krampfadern
Viele Frauen trauen sich nicht, Shorts oder kurze Röcke zu tragen. Schuld daran sind Krampfadern. Was du dagegen tun kannst, liest du hier. #freeyourlegs
Mehr lesen